Einzelspulen-Sekundärzündung messen (im mV-Bereich)

Anschluss des Oszilloskops beim Messen einer Einzelspulen-Sekundärzündung

Anmerkungen

Diese Methode empfiehlt sich bei besonders gut abgeschirmten Einzelspuleneinheiten, die nicht mit den Standardeinstellungen geprüft werden können. Hier wird die Sekundärkurve mithilfe des empfindlichen Millivoltbereichs (mV) des Oszilloskops erhalten. Mit dieser Methode können zwar keine Kilovoltbezugswerte (kV) erfasst werden, aber zumindest können alle Einzelzündspulen verglichen werden, um mögliche Probleme zu ermitteln.

Wenn Sie eine COP-Sonde mit Masseklemme (TA033) haben, gehen Sie nach Methode 1 vor. Andernfalls verwenden Sie Methode 2.

1. Mit einer COP-Sonde mit Masseklemme (TA033):

Schließen Sie das Ende des TA033-Kabels mit der Masseklemme an den Eingang von Kanal A des Oszilloskops und das andere Ende an die COP-Sonde an. Die Masseklemme an einen verlässlichen Massenpunkt am Motorblock anschließen.

2. Mit der Standardausrüstung des Pico-Oszilloskopkits:

Sie brauchen dazu zwei BNC-/4-mm-Prüfkabel und eine große schwarze Krokodilklemme. Verbinden Sie die beiden farbigen 4-mm-Stecker und dann die beiden schwarzen 4-mm-Stecker miteinander. Schließen Sie die beiden schwarzen 4-mm-Stecker an die schwarze Delfinklemme und die Klemme selbst am Motorblock an. Schließen Sie die COP-Sonde über die BNC-Buchsen an den freien Enden der beiden Leitungen an das Oszilloskop an.

Verwenden Sie beim Anbringen der Sondenspitze an der Spule die flache Kante. Bringen Sie die Sonde möglichst einheitlich an den Spulen an: Machen Sie das beste Signal an der ersten zu testenden Spule ausfindig und wiederholen Sie dies für die anderen Spulen.

Bei laufendem Motor sollte eine ähnliche Zündkurve auf dem Bildschirm erscheinen wie unten abgebildet.

Wenn Sie noch immer keine klare Kurve sehen, senken Sie den Spannungsbereich auf 50 mV oder erhöhen Sie ihn auf 200 mV (siehe Abbildung 3).

Beispielkurven

Anmerkungen zur Beispielkurve

Unsere Beispielkurve zeigt das typische Bild eines Motors mit elektronischer Zündung. Diese Signaldarstellung wurde von einer Einzelspule erhalten.

Die Sekundärkurve zeigt, wie lange die Hochspannung nach der zur anfänglichen Überbrückung des Elektrodenabstands erforderten Spannungsspitze über den Elektrodenabstand der Zündkerze fließt. Diese Zeit wird als Brennzeit oder Zünddauer bezeichnet. Auf der Abbildung liegt die horizontale Spannungslinie in der Mitte des Oszilloskops bei einer recht konstanten Spannung, fällt dann aber steil zur sogenannten Spulenschwingungsphase ab. Die Brennzeit wird auch auf Abbildung 4 dargestellt.

Die Spulenschwingungsphase (wie auf Abbildung 5 dargestellt) sollte insgesamt mindestens 4 Spitzen aufweisen (sowohl obere als auch untere). Mangelnde Spitzen weisen darauf hin, dass die Zündspule ersetzt werden muss. In der Zeit zwischen der Spulenschwingung und dem nächsten Absinken ruht die Spule und es liegt keine Spannung im Sekundärkreis der Spule vor. Das Absinken wird als negative Polaritätsspitze bezeichnet (siehe Abbildung 6) und verursacht eine kleine Schwingung in die Gegenrichtung der Zündspannung. Dies ist auf das anfängliche Einschalten des Primärstroms der Zündspule zurückzuführen. Die Spannung in der Spule wird nur zum korrekten Zündzeitpunkt freigegeben, wenn der Hochspannungsfunke das Luft-/Kraftstoffgemisch entzündet.

Die Zündspannung ist die Spannung, die zum Überbrücken des Spalts in der Zündkerzenelektrode nötig ist. Dies ist auf Abbildung 7 dargestellt. In unserer Beispielkurve wird die Zündspannung in mV angezeigt und kann daher nicht wie auf Abb. 7 als kV-Referenz dienen, erlaubt jedoch einen Vergleich mit den anderen Spulen.

Coil-on-plug secondary ignition

Figure 7 - Example coil units

Technische Informationen

Einzelspulenzündungen funktionieren im Prinzip genauso wie andere Zündsysteme. Jede Spule verfügt über einen niedrigen Primärwiderstand und steigert die Primärspannung schrittweise bis zu 40.000 Volt, um den Zündfunken zu erhalten.

Der einzige wirkliche Unterschied zwischen Einzelspulen- und anderen Zündsystemen besteht darin, dass jede Einzelspule direkt auf der Zündkerze angebracht ist, sodass die Spannung direkt zu deren Elektroden fließt, ohne einen Verteiler oder Zündkerzenkabel zu passieren. Dieser direkte Anschluss liefert den stärkstmöglichen Zündfunken und erhöht die Zuverlässigkeit des Zündsystems.

Durch die Verwendung einzelner Spulen für jede Zündkerze haben die Spulen außerdem mehr Zeit zwischen den einzelnen Zündungen. Eine verlängerte Spulensättigungszeit (die Zeit, in der die Spule zum Aufbau ihres Magnetfelds unter Spannung steht) steigert die Spulenausgangsspannung bei hohen Drehzahlen, wenn Fehlzündungen gewöhnlich am häufigsten auftreten.

AT196-3(DE)

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