Verdichtungsverhältnis (Anlasserstrom)

Anschluss des Oszilloskops

Zuerst muss das Fahrzeug durch Außerbetriebnahme des Kraftstoff- oder Zündkreislaufs demobilisiert werden (ohne Schäden zu verursachen oder eine der Warnleuchten auszulösen). Diese Aufgabe muss ggf. herstellerspezifisch ausgeführt und gründlich geplant werden.

Das Motorrad in unserem Beispiel ist mit einer kombinierten Sicherung für Einspritzung und Zündung ausgestattet, die praktischerweise neben der Batterie angebracht ist. Wir haben diese zur Ruhigstellung herausgenommen (siehe Abbildung 1).

Kanal A:

Schließen Sie den BNC-Anschluss der 600-A-Stromzange an Kanal A des Oszilloskops an. Die Stromzange wie auf Abbildung 2 gezeigt am Batteriekabel anlegen. Es spielt dabei keine Rolle, welches der beiden Batteriekabel verwendet wird, Sie können das leichter zugängliche wählen. Die Stromzange muss allerdings in die richtige Richtung weisen: Auf einer Seite befindet sich ein Pfeil, der zum Pluspol (+) der Batterie weist, auf der anderen ein Pfeil, der zum Minuspol (-) der Batterie weist. Wenn die Stromzange falsch herum angeschlossen wurde, ist die auf dem Oszilloskop dargestellte Schwingung invertiert.

Stromzange einschalten. Wenn die Beispielkurve auf dem Bildschirm angezeigt wird, drücken Sie die Leertaste, um sich Live-Messwerte anzusehen. Vertrauen Sie den Messwerten nur, wenn Sie sich zuvor vergewissert haben, dass die Stromzange korrekt genullt wurde.

Beispielkurven

Anmerkungen zur Beispielkurve

Diese Kurve dient einem doppelten Zweck:

  • Messen der zum Anlassen des Motors benötigte Stromstärke
  • Auswerten der Verdichtungsverhältnisse

Die zum Anlassen des Motors benötigte Stromstärke hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise Hubraum des Motors, Zylinderzahl, Viskosität des Öls, Zustand des Anlassers, Zustand des Anlasserschaltkreises und Verdichtung in den Zylindern. Der Strom für einen typischen 4-Zylindermotor liegt zwischen 80 bis 180 Ampere und hängt vom mechanischen Widerstand des Motors und dem Verdichtungsverhältnis ab.

Die Kompressionswerte lassen sich miteinander durch Überwachung des Stroms vergleichen, der zum Hochdrücken jedes Zylinders im Verdichtungstakt benötigt wird. Je besser die Verdichtung, desto höher der Strombedarf und umgekehrt. Es ist daher wichtig, dass die Stromaufnahme an jedem Zylinder gleich ist, wie es bei der vorstehenden Kurve beinahe der Fall ist.

echnische Informationen

Zum Betrieb eines Motors wird eine ausreichende Verdichtung benötigt. Die vom Kolbenhub verursachte Verdichtung wird von dem Verhältnis von zwei Volumen bestimmt: dem Verhältnis des vom Zylinder bei der Verdichtung erfassten Volumens zu dem nach der Verdichtung in der Verbrennungskammer am Kolbentotpunkt verbleibenden Volumen. Dieses Verhältnis bezeichnet man als das Verdichtungsverhältnis.

Die Kompression wird außerdem durch die Effektivität der Abdichtung zwischen der Zylinderwand und dem Kolben bestimmt. Diese Abdichtung wird durch die Kolbenringe aufrechterhalten. Das Gleiche gilt für den Sitz am Einlass- und Auslassventil. Kolbenringe werden aus Gusseisen im Schleudergussverfahren hergestellt, das einen Radialdruck erzeugt und die Dichtung bildet. Gusseisen wird auch wegen seiner ausgezeichneten Eigenschmierungseigenschaften verwendet.

Wenn die Verdichtungsverhältniskurve auf ein Problem hinweist, so muss eine Kompressionsprüfung durchgeführt werden.

Bei der Kompressionsprüfung eines Ottomotors ist es wichtig, die Drosselklappe völlig zu öffnen, damit eine größerer Luftmenge in die Zylinder eindringen kann.

Eine typische Verdichtung beträgt zwischen 120 und 200 psi. Eine niedrige Verdichtung kann folgende Ursachen haben:

  1. Mangelnde Abdichtung zwischen Zylinder und Kolben
  2. Schlechter Sitz der Einlass- und Auslassventile
  3. Gebrochene oder festgefressene Kolbenringe
  4. Falsche Nockenwelleneinstellung
  5. Blockierter Ansaugtrakt

Alle Messwerte sollten ähnlich sein. Liegt ein Wert deutlich unter den anderen, kann eine „nasse“ Prüfung durch Einspritzen einer kleinen Menge Öl in den Zylinder und erneute Prüfung der Verdichtung erfolgen. Durch Einschluss von Öl wird eine enge Abdichtung zwischen Kolben und Bohrung sichergestellt. Steigt daher die Kompression hiernach wieder, liegt der Fehler bei den Kolbenringen, ist nur ein sehr geringer Unterschied sichtbar, liegt der Fehler bei den Ventilen.

Die Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Kompressionswert sollte nicht mehr als 25 % betragen.

Eine höhere Verdichtung als durchschnittlich kann folgende Ursachen haben:

  1. Kohlenstoffablagerungen in der Verbrennungskammer (die ihr Volumen reduziert)
  2. Übermäßiges „Abstreifen" des Zylinderkopfs
  3. Kopfdichtung der falschen Dicke

Korrekturvorschlag für fehlerhafte Kurven

Diese Prüfung ist nur ein Vergleich der Zylinder untereinander und kein Ersatz für eine tatsächliche Kompressionsprüfung mit einem geeigneten Messgerät.

Pindaten

Nicht zutreffend

AT101-2(DE)

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