Stromstärke des Stromkreises für den Magnetspulen-Injektor eines CRD (Bosch) im Leerlauf

Mit diesem Test kann der Steuerstrom in einem Stromkreis für den Magnetspulen-Injektor eines Common-Rail-Diesels (CRD) vom Typ Bosch überprüft werden.

 

WARNUNG

Dieser Test umfasst das Arbeiten an einem System mit potenziell gefährlicher Spannung.

Befolgen Sie unbedingt die Sicherheitshinweise und Arbeitsverfahren des Herstellers und stellen Sie sicher, dass die Bemessungsspannung aller von Ihnen verwendeten Zubehörteile mindestens für die zu erwartende Spannung ausgelegt ist

 

Durchführung des Tests

  1. Verbinden Sie die Schelle für niedrige Stromstärken mit PicoScope Kanal A.
  2. Wählen Sie die 20-A-Skalierung aus und nullen Sie die Schelle vor dem Verbinden mit dem Steuerkreis des Injektors.
  3. Minimieren Sie die Hilfeseite. Sie werden sehen, dass PicoScope eine Beispielwellenform darstellt und auf die Aufzeichnung Ihrer Wellenform voreingestellt ist.
  4. Starten Sie das Oszilloskop, um Live-Daten darzustellen.
  5. Lassen Sie den Motor an und lassen Sie ihn mit Leerlaufdrehzahl laufen.
  6. Betätigen Sie das Gaspedal, damit Injektor-Wellenformen für Leerlauf, Beschleunigung und Schubbetrieb angezeigt werden.
  7. Wenn Ihre Wellenformen auf dem Bildschirm angezeigt werden, stoppen Sie das Oszilloskop.
  8. Schalten Sie den Motor aus.
  9. Verwenden Sie die Werkzeuge Wellenform-Zwischenspeicher, Zoom und Messungen für die Auswertung Ihrer Wellenform.

Anmerkungen

Die Ausrichtung der Schelle im Verhältnis zum Kabel bestimmt, ob eine positive oder negative Ausgabe erfolgt. Wenn keine Live-Wellenform auf Ihrem Bildschirm angezeigt wird oder diese invertiert erscheint, verändern Sie die Ausrichtung der Schelle.

Beispiele für Wellenformen

Anmerkungen zur Wellenform

Diese bekanntermaßen gute Wellenform hat die folgenden Kennwerte:

Ein kurzer Einschaltzeitraum zum Erzeugen einer Voreinspritzung, gefolgt von einem längeren Einschaltzeitraum zum Steuern der Haupteinspritzung.

Der Strom für die Voreinspritzung wird für ca. 0,25 ms eingeschaltet und hat einen Spitzenwert von ca. 17 bis 18 A.

Der Strom für die Haupteinspritzung weist zwei Betriebsphasen auf:

  • eine Phase zur Abholung des Ventils mit Spitzenstrom und Dauer ähnlich der Voreinspritzung; gefolgt von
  • einer Phase zur Erhaltung mit einer Stromstärke des Stromkreises von 12 bis 13 A.

Die Dauer des gesamten Einspritzvorgangs verlängert sich entsprechend der Dauer der Phase zur Erhaltung.

Waveform Library

Gehen Sie zur Dropdown-Menüleiste in der linken unteren Ecke des Fensters Waveform Library und wählen Sie Injektorstrom aus.

Weitere Hinweise

Der Injektor eines Common-Rail-Diesels bringt atomisierten Kraftstoff direkt in den Brennraum ein.

Dauer und Menge der Einspritzung werden durch das Motorsteuerungsmodul (ECM) gesteuert. Magnetspulen-Injektoren von Common-Rail-Dieseln können unabhängig vom Druckerzeugungsmechanismus betätigt werden; dies unterscheidet sie von entsprechenden Systemen in Verteilerpumpen oder Unit-Injector-Systemen (d. h. Pumpe-Düse- oder PD-Systemen), die nur bei hohem Förderdruck funktionieren. Diese Eigenschaft ermöglicht mehrere Einspritzvorgänge pro Motortakt und bietet zusätzliche Funktionen:

  • Voreinspritzung, bei der eine geringe Menge Diesel vor der Haupteinspritzung eingebracht wird, damit der Aufbau von Verbrennungsdruck besser reguliert und das Klopfen des Diesels reduziert werden kann, und
  • Nacheinspritzung zur Erleichterung von Prozessen zur Abgasbehandlung.

Um ihre schnelle Betätigung zu ermöglichen, sind die Spannungswerte in den Schaltkreisen der Injektoren ziemlich hoch:

Typischerweise geschieht die Auslösung der Haupteinspritzung in zwei Phasen: In der ersten Phase werden 70 bis 90 V an den Stromkreis der Injektor-Magnetspule angelegt, um das Injektorventil zu öffnen, gefolgt von ca. 50 V, um es in Position zu halten.

Außerdem werden die Injektor-Magnetspulen schnell mit einer Last aktiviert werden, die aus einer Kombination aus dem Stromversorgungssystem des Fahrzeugs und den Kondensatoren aufgenommen wird. Die Kondensatoren werden mit der durch die Magnetspulen induzierten Spannung des Stromkreises geladen, wenn die Versorgungsspannung nicht anliegt.

Typischerweise sind Common-Rail-Dieselinjektoren anfällig für mechanische und elektrische Störungen, die Ursache verschiedener Symptome sein können:

Zylinderdichtung: Wenn die Schnittstelle zwischen Injektor und Zylinderkopf nicht richtig abgedichtet ist, können gar nicht oder nur teilweise verbrannte Gase und Ruß während der Verdichtung und Verbrennung aus dem Zylinder austreten und dabei „Blow-by“ und niedrigere Zylinderdrücke/Verbrennungstemperaturen zur Folge haben, die wiederum übermäßigen Abgasrauch verursachen können.

Innenabdichtung: Bei Versagen einer Innenabdichtung leckt Kraftstoff von der Zufuhrseite bis zur Rückführungsseite durch und kann Probleme mit der Hochdruckerzeugung verursachen, z. B. verminderten Druck beim Anlassen (wenn die Drehzahl der Hochdruckpumpe und deren Fähigkeit zur Erzeugung eines ausreichenden Durchflusses begrenzt sind).

Stromkreise: Wenn eine Injektor-Magnetspule nicht ausreichend mit Energie versorgt werden kann, öffnet sich dessen Ventil ggf. nicht richtig, wodurch es zu Fehlzündungen kommen kann.

Verunreinigung: Motorprobleme, die übermäßige Rußentwicklung oder Verunreinigungen im Motorinneren verursachen, können sich auf den Auslass des Injektors, dessen Durchfluss und Spritzmuster auswirken.

Fehlercodes (DTCs)

Auswahl an Fehlercodes (DTCs) im Zusammenhang mit der Komponente:

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